Draßburg

Am 28. März 1945 begann die Räumung des Lagers Schattendorf. Einige kranke und geschwächte ungarische Juden blieben im Lager zurück, und wurden später von der Roten Armee befreit. Alle anderen marschierten zum Bahnhof der Nachbargemeinde Baumgarten, um von dort per Bahntransport nach Mauthausen geschafft zu werden. Unglücklicherweise erfolgte auf den Bahnhof ein Luftangriff, während die Ungarn dort auf ihren Zug warteten. Es gab zahlreiche Tote und Verwundete. Da der Bahnhof nach dem Angriff nicht mehr benutzbar war, marschierten die unverletzt gebliebenen Ungarn zu Fuß in Richtung Westen ab.[1] In oder bei Draßburg soll der Gendarmerie-Oberwachtmeister Popp einen erschöpften Juden erschossen haben.[2]

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[1] Vgl hierzu Michael Achenbach, Dieter Szorger. Der Einsatz ungarischer Juden am Südostwall im Abschnitt Niederdonau 1944/45. Dipl.Arb. Wien 1996, S. 109.

[2] Eleonore Lappin-Eppel. Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45. Arbeitseinsatz – Todesmärsche – Folgen. S. 389